„So kam ein junger Mann in die Sowjetunion, und seine
Erinnerungen sind sehr gut!“
50 Jahre der Völkerfreundschaft
© Fotos von Svetlana Boltovskaja, RUDN 2007, Lumumba-Bild
an der Uni
1959
verkündete der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita Khruschew bei
seinem Besuch in Indonesien, dass die Sowjetunion eine Hochschule für
Ausbildung qualifizierter Fachkräfte aus Asien, Afrika und Lateinamerika zu
eröffnen plante. Diese Hochschule sollte Ländern der Dritten Welt helfen, ihre
neuen post-kolonialen Eliten auszubilden, ohne sie mit der Ideologie des
Kommunismus zu indoktrinieren. In der Zeit des Kalten Krieges wollte die
Regierung neue Sympathisanten der Sowjetunion gewinnen. Der missionarische
Gedanke war dabei, den Rest der Welt an den sowjetischen Errungenschaften
teilhaben zu lassen.
Die Hochschule mit dem stolzen Namen „Die Universität der Völkerfreundschaft“ wurde am 5. Februar 1960 durch den Beschluss der Regierung der UdSSR errichtet. Ein Jahr später wurde sie nach dem ermordeten ersten Präsidenten des Kongos in die Patrice Lumumba Universität der Völkerfreundschaft umbenannt.
Studienbewerber
mussten eine höhere Schule besucht haben, unter 35 sein und aus Afrika, Asien
oder Lateinamerika kommen. Geschlecht, Rasse und Religion, so wurde stets
betont, spielten keine Rolle. Die Universität bot ihnen Studiengänge in
Pädagogik, Landwirtschaft, Medizin, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Recht sowie
Geschichte und Philologie an. Sie lernten in der Regel ein Jahr Russisch und
studierten dann zwischen vier und fünf Jahren die gewählten Fächer.
Bereits
1960 bekam die Universität über 43 000 Bewerbungen aus der ganzen Welt. 539
Personen aus 57 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sowie 57
Sowjetbürger begannen dort im Oktober 1960 das erste Studienjahr. Die Mehrheit
der Studenten war männlich, das Verhältnis der Geschlechter war damals 8:1.
Zuerst
befand sich die Universität in einer ehemaligen Militärakademie in der Nähe der
Staatlichen Lomonosov-Universität. In der Mitte der 70er Jahre wurde der große
Campus im Südwesten Moskaus gebaut: Hauptgebäude mit zahlreichen
Fakultätsgebäuden, eine große Studentensiedlung mit Wohnheimen, Clubräumen, Läden,
Sporthalle und Kino, Wohnungen für Lehrende sowie einer eigenen Poliklinik.
Da
diese Universität extra für Ausländer gebaut wurde, beschuldigte der Westen die
Sowjetunion der Rassensegregation und Vorbereitung von Terroristen und
Revolutionären, welche die Regierung in ihrer Heimat stürzen könnten. Der
sowjetische Staat führte deshalb eine 30% Quote für eigene Bürger ein. Sie
mussten aber die besten Mitglieder der Kommunistischen Partei und des Komsomol
sein, um „schädlichen“ westlichen Einflüssen ausländischer Kommilitonen
widerstehen zu können. Die Lumumba Universität war die einzige Hochschule der
ganzen Sowjetunion, an der die Geschichte der KPdSU und der
Marxismus-Leninismus nicht obligatorisch waren.
Viele
ausländische Studenten kamen aus Ländern, in denen sie an einem lebendigen
Unabhängigkeitskampf teilnahmen. Sie brachten ihren frischen Rebellengeist nach
Russland mit. Statt Errungenschaften des Sowjetsystems zu bestaunen,
kritisierten sie oft reale Lebensumstände im „fortschrittlichsten Land der Welt“
und belieferten ihre sowjetischen Kommilitonen ausgiebig mit Jeans, Jazz und damit dem westlichen
Lebensstil.
Der
Togolese Michel Ayih schrieb in seinem Buch „Ein Afrikaner in Moskau“: „Der
Wunsch, die unruhigen Geister unter den Ausländern zu isolieren, ohne sie
hinauszuwerfen und nach Hause schicken zu müssen (das wäre für die Sowjets eine
schlechte Propaganda gewesen), spielte gewiss eine Rolle bei der Planung dieser
seltsamen „Freundschaftsuniversität“. Man wolle sowjetische Studenten vor einer
Infektion durch ausländischen Rebellengeist bewahren“.
Amadou aus Westafrika studierte Wirtschaft und Recht
an der Patrice Lumumba Universität der Völkerfreundschaft in den 70er Jahren
S:
Warum bist du in die UdSSR zum Studium gekommen?
A:
Ich würde sagen, es war ein Zufall… Nachdem ich die Schule absolviert hatte,
studierte ich ein Jahr an der Universität in Niger. Meine Fächer waren
Mathematik, Physik und Biologie, aber ich wollte Wirtschaft und Recht
studieren. Deshalb habe ich ein Stipendium meines Staates bekommen und wurde
nach Moskau geschickt. Als ich das Stipendium bekam, wusste ich noch nicht,
wohin ich fahren werde – nach Moskau, in die Ukraine… es hat sich so ergeben.
Als
ich in Moskau ankam, waren wir 50 Menschen aus meinem Land. Wir lernten sechs
Monate Russisch. Dieser Kurs hat mir sehr gefallen. Heute, wenn ich mich daran
erinnere, denke ich, dass die Didaktik des Unterrichts der Fremdsprachen in der
Sowjetunion sehr gut war. Nach einem halben Jahr konnten wir schon fast alles
an der Universität verstehen. Und wenn ich vergleiche… als ich in Österreich
ankam, war ich auch an der Universität und sprach auch kein Deutsch… aber das
System, Fremdsprachen zu unterrichten, war nicht so gut, wie in der
Sowjetunion. Dort hat es mir sehr gefallen. So kam ein junger Mann in die
Sowjetunion, und seine Erinnerungen sind sehr gut!
S: Was wusstest du über die
Sowjetunion bevor?
A:
Was ich über Russland wusste, war ein bisschen die russische Literatur. Ich las
Lew Tolstoj und Dostoevskij. Ich habe alles von ihm gelesen. In der Schule
lasen wir auch Maxim Gorkijs Roman „Mutter“… Und damals liebte ich noch
Fußball, und wir kannten Lev Jaschin, er war der russische Goalkeeper. Alle
kannten ihn. Mehr wusste ich nicht.
S: Was wusstest du über den
Sozialismus?
A:
Dies spielte keine Rolle, weil man bei uns oft sagte, wenn du willst, dass aus
deinem Studenten ein Kapitalist wird, schicke ihn in die Sowjetunion; wenn du
willst, dass er kommunistische Ideen hat, schicke ihn in ein kapitalistisches
Land. Deshalb war es kein Problem für mich. Für uns war es so, dass die meisten
Studenten aus Afrika, die irgendwelche kommunistische Ideen hatten, studierten
in Frankreich. Und wenn Studenten aus der Sowjetunion zurück kamen, waren sie
die schrecklichsten Kapitalisten (lacht). Deshalb, als ich hinfuhr, war es
überhaupt mit keinen kommunistischen Ideen verbunden.
S: Wie habt ihr gewohnt?
А:
Wir waren zu fünft im Zimmer (lacht). Ich war im Zimmer mit einem aus Minsk,
Weißrussland, er hieß Aljoscha. Einer war aus Laos, sein Name war Pyj. Und auch
einer aus Mexiko, David. Und einer aus Zypern, Andreas. Wir waren also zu fünf.
Aber es war kein Problem für mich, weil ich sehr jung und offen war. Die
Atmosphäre war interessant. Ich denke, weil wir aus verschiedenen Ländern
waren, half es uns, nur Russisch miteinander zu sprechen… Weil ich mit einem
Mitbewohner aus Laos, aus Mexiko nur Russisch sprechen konnte. Damals war es
so, dass in jedem Zimmer ein Russe oder einer aus der Ukraine oder aus
Weißrussland wohnte, der sehr gut Russisch sprach. Der Sinn war, dass wir so am
schnellsten Russisch lernen. Dies war interessant.
S: Welche Kontakte habt ihr
mit den Russen gehabt?
A:
Kontakte mit den Russen, die an der Patrice Lumumba Universität studierten,
waren… (Pause) kompliziert… weil diese Russen nach der Universität eine gute
Karriere machen konnten, weil sie dort mit Ausländern zusammen waren, und die
meisten der Russen waren Mitglieder der Kommunistischen Partei, für sie war
dies… eine Möglichkeit, später eine Karriere zu machen. Deshalb gab es zwei
Aspekten: Ich war mit jemanden in einem Zimmer, wir kommunizierten, hatten
irgendwelche gemeinsame Interessen, aber anderseits konnten die Russen nicht
offen sein, weil die anderen dann denken könnten, dass sie sich zu viel für
kapitalistische Sichtweise interessierten.
Ich
denke, das System war damals einfach so, und vielleicht gefiel es ihnen selbst
nicht… aber um eine Karriere zu machen… Für mich war der Eindruck so, dass
viele russische Studenten eine Art Schizophrenie hatten, eine Art geistigen
Zwiespalt… damals gab es „Berezkas“,
spezielle Läden für Ausländer, wo man mit westlicher Währung bezahlte. Manchmal kaufte ich dort Waren für die Eltern
meines russischen Mitbewohners oder Whisky und Zigaretten für ihn, aber die
anderen sollten darüber nicht wissen. Dies war ein Zwiespalt…
S: Wer zahlte euch das
Stipendium?
А:
Wir bekamen Stipendien von unserem Staat, diese Stipendien waren in Dollar. Wir
tauschten sie auf dem schwarzen Markt in Rubel um. Und wir fuhren in den Ferien
nach Westberlin, reisten in den Westen. Und im Westen kauften wir Jeans und
solche Waren, die es in der Sowjetunion damals nicht gab. Und in der
Sowjetunion verkauften wir diese Jeans sehr teuer. Wir waren nicht arm, einige
Studenten hatten sehr viel Geld.
S: Dann war es finanziell
lukrativer in der Sowjetunion zu studieren als in Frankreich – in Frankreich
hatten alle Jeans…
A:
Ja, deshalb war das Studium in der Sowjetunion sehr interessant. Ich denke
auch, dass russische Frauen afrikanischen Männern gefallen. Deshalb waren sie
gern mit Frauen…
S: Wie haben sie mit Frauen
kommuniziert?
А:
An der Lumumba Universität war es zu schwer, Mädchen einzuladen, man musste
einen Antrag auf einen Passierschein schreiben, der dann an das Dekanat ging,
und sie erlaubten, z.B. am Sonntag oder Samstag von 12 bis 22 Uhr das Wohnheim
zu besuchen… Und es gab einen Wächter am Eingang… man musste mit dem Wächter
sprechen und etwas ihm schenken und sagen „bitte, das letzte Mal, das letzte
Mal“… (lacht) Es gab Fälle… Mädchen sollten dem Wächter ihren Pass, ihre
Adresse, Telefonnummer geben, und der Wachter rief danach ihre Eltern an, um zu
sagen, dass sie mit einem Neger, mir einem Affen ausgehen… (lacht) ich denke,
der Wächter machte das nicht aus seiner eigenen Wille, ich denke, man sagte ihm
im Dekanat, anzurufen….
S: Wie konnte man dann damit
umgehen? Einerseits sind es Studium an der Universität, propagierte
Völkerfreundschaft, aber anderseits sagte man „Affen“…
А:
Ich denke, es war vom Charakter jedes einzelnen Menschen abhängig. Für manche
war es sehr schwer. Sie kamen in die Sowjetunion, weil sie eine große Erwartung
im Bezug auf menschliche Beziehungen in einem kommunistischen Land hatten. Sie
dachten, dass sie dort besser sein sollten als in anderen Ländern.
S: Als du in der UdSSR
studiert hast, hast du gedacht, danach nach Afrika zurück zu gehen?
А: Ich
wollte zurück nach Afrika, aber es hat sich anders ergeben. Ich promovierte in
Europa. Als ich die Universität hier absolvierte, bekam ich eine sehr gute
Stelle bei der UNO. Ich wusste, dass ich in Afrika keine so gute Arbeit
bekommen konnte. Und zweitens wollte ich mich nicht mit der Politik
beschäftigen. Meine Freunde in Afrika waren in der Regierung, sie wollten, dass
ich mit ihnen arbeite, aber ich wollte es nicht. Ich wollte nicht in die
Politik gehen. Manche Leute, die mit mir zusammenstudierten, sind heute
Minister.
S: Was hat dir das Leben in
Russland gegeben?
А:
(eine sehr lange Pause) ... Das ist eine sehr gute Frage, die wichtigste Frage.
Das Leben in Russland zeigte mir, dass… (lange Pause) dass ein menschliches
Ideal ist einfach ein Ideal. Es gibt ein Unterschied zwischen dem, was wir
erreichen wollen, und dem, was wir tatsächlich erreichen können. Also ist das
Ideal sehr schön, sehr gut, aber in der Wirklichkeit ist der Mensch überall der
gleiche. Ich war kein Kommunist, aber irgendwo, tief in mir, hoffte ich auch
darauf, dass es irgendwo auf der Welt eine Gesellschaft existiert, in der
Menschen gut und gleich sind, in der Menschen einander beachten. Ich dachte,
vielleicht wäre es doch möglich. Und als in Moskau studierte, sah ich, dass es unmöglich
war. Ich würde sagen, das hat mir geholfen, zurück auf die Erde zu kommen.
Universität der
Völkerfreundschaft in der postsowjetischen Zeit
Die Patrice Lumumba Universität in Moskau wurde
1992 zurück in die Russländische Universität der Völkerfreundschaft (RUDN)
umbenannt, um eine weitere De-Politisierung der Bildung zu signalisieren.
Außerdem wurde es vom Staat erlaubt, hohe Gebühren fürs Studium einzuführen.
In der Sowjetzeit wurden an der Universität
Tausende Spezialisten für die ganze Welt ausgebildet. Das Rektorat der
Universität ist heute stolz darauf, dass fast in jedem afrikanischen Staat
mindestens ein Minister der ehemalige RUDN-Absolvent sei. Viele ehemalige
Studenten gingen nach dem Studium in ihre Heimat zurück, viele andere wanderten
weiter in den Westen aus. Heute kann man ehemalige Absolventen der Lumumba
Universität in Dakar und Dar es Salam, in Shanghai und Santiago de Chile, aber
auch in Amsterdam und Kopenhagen, New York und Toronto finden. Es gibt
Alumni-Assoziationen ehemaliger Studenten in Senegal und Tansania sowie auch…
in Schweden. Die dort lebenden chilenischen Absolventen der Universität haben
die größte Alumni Assoziation „Druzhba“ („Freundschaft“) gegründet.
Jedoch sind die meisten gegenwärtigen Studierenden
der Universität der Völkerfreundschaft keine Ausländer, sondern aus Russland
oder ehemaligen Sowjetrepubliken. Von 23.000 der gesamten Studentenschaft sind
lediglich 3500 Ausländer, darunter kaum noch 1000 aus Afrika. Der gewachsene
Rassismus prägt ihr Leben im heutigen Moskau leider mehr als alle anderen
Faktoren.
Die Kontrollen an den Universitätseingängen sind
heute vielleicht noch strenger als in der Sowjetzeit geworden. Für einen
Außenstehenden ist es kaum möglich, in Gebäude der Studentensiedlung ohne einen
offiziellen Passierschein zu gelangen. Diese Eingangskontrollen sind als eine
Schutzmaßnahme gegen die ständige terroristische Gefahr, z.B. gegen Angriffe
der Skinheads und Neonazis, erklärt.
Am 24. November 2003 war aber ein Studentenwohnheim
aus bisher ungeklärten Gründen abgebrannt. 44 Personen starben dabei, und 156
wurden schwer verletzt. Die meisten Betroffenen waren Studienanfänger, die
gerade in Russland ankamen. Trotz vieler Hinweise auf einen möglichen Anschlag,
verurteilte das Moskauer Bezirksgericht im Februar 2007 nur zwei Personen für
Vernachlässigung der Brandschutzmaßnahmen. Nach diesem Brand wurde die
Bewachung der Universität noch verschärft. Die Studentenheime sind zusätzlich
mit Videokameras in den Gängen ausgestattet. Der Studentencampus funktioniert als ein selbstständiger
Organismus, in dem man Jahre lang wohnen kann,
ohne ihn zu verlassen. Auf dem Territorium der Siedlung kann man
Bankautomaten, Bankoffice, Reisebüros, Friseursalons, Internet-Cafés, ein
Stadion, einen Park, eine Universitätszeitung „Friendship“, einen
Unifernsehsender, Diskos, Restaurants, Kneipen und sogar nach dem Brand 2003
eine eigene Polizeiwache finden. Die Siedlung hat inzwischen auch eigene
Traditionen mit Fußball- und Schönheitswettbewerben, wie „Miss RUDN“ oder „Miss
Africa“.
Afrikanische Studenten verlassen das
Territorium der Universitätssiedlung tatsächlich kaum. Nach Angaben der
Webseite www.africana.ru trauen
sich wegen rassistischer Gewalt nur 50% afrikanischer Studenten, ihre Siedlung
für einen Spaziergang in Moskau zu verlassen.
Sydney
aus Liberia studierte Journalistik an der Universität der
Völkerfreundschaft zwischen 1998 und 2009
My name is Sydney. I fled my country Liberia in 1990 during the civil
war in Liberia. I fled to Ghana on the ship called Tanoriva. I was on this ship
three days without food or water. I stayed in Ghana on the refugee’s camp, and
I lived there for eight years. An then I had an opportunity to be awarded to a
scholarship to study in Russia. So, I have been in Russia since the end of
1998. Just two weeks ago I devended my Ph.D. thesis! Now I’m just waiting for
my diploma... And I turn a new page in my life!
My life in Moscow... it was not easy... it is just not easy... as
students here in Russia we are not allowed to work. I came here 1998, there was
a war in my country, I had a scholarship from the Russian government, but it
was less than five dollars a day. It is more easy for some of us who have
skills. I’m a fashion designer as well, I do, I see and I do. I do dress
making. I was doing it in my room... for
students of my university. And I’m been attached to the MPC, we have a group
called Young Adults and Students Group, it is a part of the MPC. I’m been with
them for past ten years, and it really helped us!
Let talk about being a black man here in Moscow! You know, which is a
some thing... for some of us a horrible experience being a foreigner, a black
in Moscow, in Russia! I have been attacked in Moscow not then less six times
physically, two of which I was admitted to a hospital, one of which I had a six
hour operation on my right hand... just here... I could move my thumb... I had
had encounters with the police, I have been arrested without reason, they
called names because I’m black... For sure it is terrible experience to live in
Moscow as a black. Our freedom is compromised because there are a lot of places
where it is not allowed for us to go... many places which are dangerous to go,
there is allowed to go but only on your risk! It is very dangerous. You can’t
live all your life in a hostel, you need to walk around, you need to socialise,
but some of us denied this opportunity because of fear of our existence... We
are afraid to be attacked. It is no matter how careful you are... There (are)
always some attacks on you as a foreigner of non-slavic appearance. If you
appear to look different to these guys, the skinheads... they attack Chinese
and Africans, they attack their own people who don’t look like them, especially
Caucasians... This xenophobic behaviour in this country is on the rise.
Once you have a focus: you know a reason why you are here. You focus on
your life, also it will be also over, I’m here for a reason. As soon I have
done with it, I gone... I tried not to venture to places which are most
dangerous like Dinamo, like a stadium, any stadiums, like... Metro Oktyabrskaya
after 4 p.m. in the winter, it is already dark. It can be dangerous. When I
have money, I take taxi. I don’t go out at night. What affects me is, when I have
to go to a library or to my university... Some time you have to read in the
library till 7 p.m. You can make photocopy or read in the library. Sometimes
the volume is so huge that you can’t finish reading and you can’t photocopy
because it is too expensive... You have to break reading and leave earlier
because I have to pay your safety. I don’t go out.
When I came here, I had few country men here. I studied to learn
Russian. I have Russian class mates, I don’t have many Russian male class
mates, but many Russian female class mates. The relationship between me and
them is quite cordial, we keep our communication, we exchange our phone
numbers. It is excellent.
The RUDN is a multicultural university. There are students from 120
countries. I think the Russian population of the university has understood
where they are... they understand that they are between people with different
ethnic and cultural background, also they knew it before the choosing of this
university, so... they have to accept us, the relationship is ok. But it
doesn’t mean that there is no racism at the university. There is racism there.
Sometimes you see racist comment writing in the lift there like “Chernyj, idi domoj!”, “Rossia dlya russkih!” (Black, go home!
Russia is for Russians!). They write in the lift. There are hooligans there.
The autorithies of the university try to control it, but it is less controlled.
In the whole of Russia my university is the most university with
foreigners. In my group there were only two Africans, me and one from Ruanda.
When I did my M.A., I was only one African.
In my hostel there are three people. When I did my B.A., I lived among
people from Altaj and Tuwa, they are Russian citizen, I lived with them for
four years. They came to Moscow, they didn’t see any black person... Tuwa and
Altaj are on the long way from Moscow.
Later I changed my room, I lived with Vietnames for three years. Now
there are Chineses in my room. So that is how I life.
I knew nothing about Russia before coming here, except of that Russia is
a super power, and that it is here very cold.... That is all that I knew. It
was my fault, I had have to read something, I should, but I didn’t. It was a
scholarship between Russian and Liberian governments, but because of the
serious fighting in Liberia, the scholarship went to the Liberian refugee’s
camp in Ghana, for Liberian
refugees. We should be five, but we were only two who went to Russia.
Well, other people went to the interview to the consulate and got a visa, but
maybe they learned something about Russia and decided not to come? It was
better when I had learned and decided not to come, it was better. But now I
have a Ph.D. degree and I’m proud of it. When I knew, I would probably not come
to Russia, probably I would go to other country, but maybe I didn’t continue my
education so far.
Literatur
zur Sendung:
Andrew Amar
1961 Als Student in Moskau, Stuttgart:
Seewald Verlag, Original: A student in Moscow, London: Ampersand Ltd., dt.
Übersetzung von I. Peter.
Michel Ayih
1961 Ein Afrikaner in Moskau, Köln:
Verlag Wissenschaft und Politik.
William
Anti-Taylor
1967
Moscow Diary, London: Robert Hale, 192 p.
Ajala Olabisi
1963
Russia, in: Olabisi, Ajala, An African Abroad, London: Jarrolds, Inzroduction
by T.J. Mboya, Minister for Justice and Constitutional Affaire, Kenya, p.
37-96.
Rupprecht, Tobias
2010 Gestrandetes Flaggschiff: Die
Moskauer Universität der Völkerfreundschaft. In: Osteuropa, 1/2010, S. 95-114.